AYURVEDA

"Gott, Du bist der Geber von Leben,
der Du Schmerzen und Sorgen linderst und Freude schenkst.
O Schöpfer des Universums, lass uns Dein sündenvernichtendes Licht empfangen.
Leite unser bewusstes Leben in die richtige Richtung".
(Rig Veda 3:62:10)

Geschichtliche Hintergründe

Die Zivilisation des Industals (Indus Valley Civilization) existierte 4000 bis 3000 Jahre vor Christus. Die vier Vedas - Rig Veda, Yajur Veda, Sama Veda und Atharva Veda - sind die Grundsteine der Kultur dieses Zeitalters. Ayurveda hat seinen Ursprung in den Vedas. Ay-04%25.JPG (13541 bytes)

Wörtlich übersetzt heißt ‚Ayurveda' ‚heilige Weisheit vom Leben', oder ‚heilige Wissenschaft vom Leben'. Die zu Grunde liegende Philosophie und Prinzipien Aurvedas wurde von den Vedas sehr beeinflusst. Ayurveda wurde auch von buddhistischen und jainischen Philosophien beeinflusst. Buddhistische Dokumente stimmen mit einem hoch entwickelten Ayurveda überein. Der berühmte indische Kaiser Ashoka der Große (305-215 vor Christus) förderte Wachstum, Entwicklung und Verbreitung von Ayurveda.

Ayurveda lehrt: Jede einzelne Sache in diesem Universum, lebendig oder nichtlebendig, Materie oder Energie, kann unter geeigneten Umständen als ein Medikament wirken.

Ayurveda ist eigentlich das älteste Medizinsystem der Welt und ist immer noch die einzige holistische Wissenschaft vom Leben.

AYURVEDISCHE KLASSIKER

Die wichtigsten ayurvedischen Klassiker sind:
1. Charaka Samhita (600 vor Christus)
2. Susruta Samhita (800 vor Christus)
3. Kashypa Samhita
4. Bhela Samhita und Hareetha Samhita
5. 'Ashtangasamgraha' und 'Ashtangahredaya'
6. 'Navaneethaka' (1900)

Die acht spezifischen Abschnitte von Ayurveda, wie sie in den beiden Vagbhatta Werken dargestellt sind:

1. Innere Medizin, 2. Mutterschaft und Kinderheilkunde,
3. Hals, Nasen, Ohren und Augen, 4. Dämonologie oder Geistesrkrankheiten,
5. Chirurgie, 6. Toxikologie,
7. Vitaliszieren und Verjüngung, 8. Aphrodisiaka oder Sexualmedizin.

GRUNDPRINZIPIEN VON AYURVEDA

1. DIE FÜNF ZUGRUNDE LIEGENDEN PHYSIKALISCHEN ELEMENTE
und andere Bestandteile von den Lebewesen und dem Universum:

1.Jedes Phänomen im Universum, lebendig oder nicht lebendig, besteht aus einem oder mehreren der fünf physischen Bestandteile: RAUM, LUFT, FEUER, WASSER, ERDE, zwei geistigen Bestandteilen - GEIST und SEELE, - und den zwei Bestandteilen ZEIT und RICHTUNG.
2. Lebewesen sind Mikrokosmen, und befinden in ständiger gegenseitigen Einwirkung/Interaktion mit allen Phänomenen im Universum, dem Makrokosmos.
3.Der Mensch hat fünf Sinnesorgane (Haut, Ohr, Nase, Zunge und Auge), und fünf Organe des Handelns (Hände, Beine, Stimmbänder, Verdauungsapparat und Fortpflanzungsorgane). Und vor allem der Geist ist das sechste Sinnesorgan so wie das sechste Organ des Handelns.
4. Jeder von einem der sechs Sinnesorgane empfangene oder verarbeitete Impuls hat eine Wirkung auf das Lebewesen.
5. Der menschliche Körper hat sieben Gewebearten: Plasma, Blut, Muskel, Fett, Knochen, Nerv und Fortpflanzungsgewebe
6. 17 Gruppen von Kanälen im Körper machen die Bewegung/das Fließen der verschiedenen Impulse, Flüssigkeiten, Essen, Abfallstoffe usw. durch den Körper möglich.
7. 107 "Vitale Punkte" - deren Verletzung zu unmittelbare/anschließende ernsthafte negative Wirkung auf die Körperfunktion und/oder den Tod zur Folge hat.
8. Ayurveda kannte auch fast genau die Anzahl von Knochen im menschlichen Körper.

2.DIE ZWANZIG EIGENSCHAFTEN
DER MATERIEN UND LEBEWESEN

Ayurveda nennt sie als zehn Paare von gegensätzlichen Eigenschaften:

1. Schwer Leicht

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2. Kalt Heiß
3. Ölig Rau
4. Langsam Intensiv
5. Stabil Beweglich
6. Hart Weich
7.Klebrig/Durschsichtig Klar
8. Glatt Rau
9. Fein/durchdringend Grob/blockierend
10.Fest Flüssig
Jedes Phänomen im Universum - wie Materie, Energie und Lebewesen - hat die eine oder andere dieser Eigenschaften oder Qualitäten.

 

Ayurveda benutzt diese Grundeigenschaften, um die Natur und die Auswirkung der gegenseitigen Wirkungen (Interaktion) der Lebewesen und die Aktivitäten des Universums festzulegen oder vorherzusagen - d.h. die gegenseitigen Wirkungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. In einer solchen Interaktion, sind es diese Eigenschaften, die beeinflussen und beeinflusst werden. In Wirklichkeit, wenn ein Wesen mit der Eigenschaft 'Schwere' zu einem anderen Wesen mit der Eigenschaft 'Schwere' hinzugefügt wird, nimmt es in seinem ‚Schwere' zu. Ähnlich, wenn ein Wesen mit der Eigenschaft 'Leichtheit' zu einem Wesen mit der Eigenschaft ‚Schwere' hinzugefügt wird, wird es die ‚Schwere' dieses Wesens reduzieren.        

 

Ayurveda hat die Eigenschaften von Hunderten von Pflanzen-, Kräuter-, Mineralischen- und Tierprodukten, und anderen Wesen ermittelt.

 

3.DIE DREI PHYSIOLOGISCHEN FUNKTIONSGRUPPEN:
'VATA', 'PITTA' und 'KAPHA':

Alle Funktionen in einem Lebewesen kann man unter drei physiologische Funktionsgruppen - VATA, PITTA und KAPHA - einordnen. Vata besteht aus Aktivitäten der Nerven, Bewegungen und zusammenhängenden Funktionen wie das Fliessen der Nervenimpulse, Blut, Körperflüssigkeiten, Essen und Getränk, Muskelbewegungen usw.; Pitta besteht aus Verdauung und zusammenhängenden Funktionen wie Energieproduktion, Körpertemperaturkontrolle, usw.; und Kapha besteht aus Körperaufbau und zusammenhängenden Funktionen wie Gewebegestaltung, Reparatur von Verletzungen, Immunfunktion usw. Die Eigenschaften trocken, kalt, heiß, klar, rau und fein/subtil sind Vata zugeschrieben. Pitta hat die Eigenschaften etwas ölig, heiß, intensiv, leicht, flüssig, sauer oder mit üblem Geruch, und mobil/beweglich. Kapha hat die Eigenschaften ölig, kalt, schwer, stabil, zähflüssig/klebrig, glatt und weich.

 

4. DIE KONSTITUTION (Sanskrit:'Prekrithi')

Die grundlegende Konstitution oder Natur jedes Lebewesens ist einzigartig und ist zum Zeitpunkt der Empfängnis festgesetzt. Sie wird von den psychosomatische Zuständen, feine Energie- und Aurastufen/ebenen der Eltern, der Klima- und Planetenkonstellation usw. beeinflusst. Diese Grundnatur (‚Prekrithi') eines Lebewesens bei Geburt bleibt ohne viele Änderungen während einer ganzen gesunden Lebenszeit. Aber weil ein Lebewesen (eine Person) mit seinen besonderen Merkmalen/Eigenschaften immer in ununterbrochener Interaktion mit dem Universum ist, wird es von sich selbst und von dem Universum beeinflusst.

Mit den Worten von Charaka: ‚Jeder Mensch ist ein einzigartiger Ausdruck des Prozesses des Universums, bestehend aus einer einmaligen Kombination der Elemente von Raum-Zeit und der Bewusstseinsebene oder des Reifeniveaus/Reifegrades des Universums'

Im Allgemeinen sagt man, dass die Hauptfunktionen von Vata, Pitta und Kapha Antrieb beziehungsweise Umwandlung/Umbau und Erhaltung sind.

Im Idealfall ist eine Person im besten Gesundheitszustand, wenn alle diese drei Funktionsgruppen in einem ausgeglichen Zustand sind. Es gibt acht Hauptkombinationen der Konstitutionstypen.

(1) Vata, Pitta und Kapha gut ausgeglichen;
(2) Vata dominiert über die anderen beiden;
(3) Pitta dominiert über die anderen beiden;
(4) Kapha dominiert über die anderen beiden;
(5) (Doppelgruppen) Vata - Pitta dominiert über Kapha;
(6) Vata - Kapha dominiert über Pitta;
(7) Pitta - Kapha dominiert über Vata;
(8) Wo alle drei funktionssystme Vata, pitta and Kapha schwach sind.

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5. DIE SECHS GESCHMÄCKE

In Ayurveda zeigen die Geschmäcke süß, sauer, salzig, bitter, scharf und stringent die Eigenschaften von verschiedenen Substanzen. Also, zusätzlich zu dem anfänglichen oder sofortigen Geschmack(‚Rasa'), haben Substanzen einen verborgenen zweiten Geschmack oder Energie (‚Veerya'), einen Geschmack nach der Verdauung oder Stärke (‚Vipaka'), und die außergewöhnliche Stärke oder Synergie (‚Prabhava'). Das Handeln einer Substanz, die im Körper absorbiert ist, hängt von diesen Eigenschaften dieser Substanzen ab.

Ayurveda hat den Geschmack, die Energie, Stärke und Synergie von Hunderten von Pflanzen, pflanzlichen- und tierischen Produkten, Mineralien, Metallen usw. ermittelt. Ayurvedas Know-how in diesem Bereich ist von erstaunlich hohem Niveau und ist eines seiner wichtigsten Merkmale.

 

6. GESUNDHEIT und KRANKHEIT:

Charakas Definition von Gesundheit lautet: "Man ist gesund, wenn die Lebensabläufe - Stoffwechsel, Verdauung, Gewebe und Ausscheidung - in Harmonie funktionieren und Sinne, Geist und Seele in ausgeglichenem Glück sind".

Die Definition der Weltgesundheitsorganisation der UNO lautet: "Gesundheit ist der Zustand des ganzen Wohlergehens von Körper, Geist und Seele".

Die verblüffende Ähnlichkeit der beiden Definitionen (eine von 600 Jahre vor Christus und die andere von 2000 Jahre nach Christus!!) zeigt das hohe Niveau von Charakas, bzw. Ayurvedas Erkenntnisse in diesem Bereich.

Laut Ayurveda sind alle physiologische Systeme/Funktionen eines Lebewesens unter Vata, Pitta und Kapha untergeordnet. Also: wenn alle diese Funktionen im Gleichgewicht sind, ist das Lebewesen gesund.

Das Grundprinzip von Ayurveda im Bezug auf die Auswirkung der ständigen Interaktion von Umwelt und Lebewesen ist ‚das Gesetz der gleichen und ungleichen Eigenschaften'. Charaka erläutet: "Das Gleich ist die Ursache der Zunahme von Allen jederzeit, und das Ungleich ist die Ursache ihrer Abnahme".

 

7. DIAGNOSE:

Ayurveda stellt die Diagnose des Patienten und der Krankheit.

Die Diagnose des Patienten wird gestellt durch sorgfältige und genaue Beobachtung des Patienten und durch Untersuchung verschiedener Faktoren des Patienten.

Die Diagnose der Krankheit: Ayurveda klassifiziert Krankheiten in sechs bestimmte Stadien in Bezug auf ihre Entwicklung: (1) Ansammlung, (2) Verschlimmerung, (3) Verstreuen/Verbreitung, (4) Umzug, (5) Ausdruck/Manifestierung und (6) Reifung. Ayurveda anerkennt auch die Vielfalt der verschiedenen Krankheiten. Das bestimmte Stadium der Krankheit ist sehr wichtig in Ayurveda, um die genaue Behandlung festzustellen, weil die Behandlung für jeden Patienten maßgeschneidert ist.

Deshalb beginnt man die Behandlung nach der Feststellung der Natur der Krankheit und jedes bestimmten verursachenden Faktors.                                                                     top.gif (902 bytes)top

 

8. MEDIKAMENTE:

Laut Ayurveda können alle Phänomene im Universum, welche wir durch die sechs - ich wiederhole: sechs - Sinnesorgane (wobei der Geist das sechste Organ ist) erleben und wahrnehmen, unter geeigneten Umständen als Medizin wirken. Ayurveda empfiehlt alle diese wie geeignet zu benutzen. Folglich, zusätzlich zu Essen, Getränken, Kräutern und medizinischen Substanzen usw. in allen möglichen Kombinationen und Formen können Duft/ Aroma, Farben, Klima, geographische Lage, verschiedene Formen von Energie, persönliche Kontakte und Einfluss usw. heilende Wirkung haben. Häufig benutzte medizinische Formen sind Abkochungen oder konzentrierte Tees, deren Tinkturen, Tabletten, Pulver, Weine, medizinische Fette und Öle, Breie, Gelees usw.

 

AYURVEDA HEUTE
Die politischen und gesellschaftlichen Änderungen verschiedenen Ausmaßes wegen mehrerer fremder Einfälle, Invasionen und Herrschaften haben sich negativ auf die Entwicklung von Ayurveda in Indien ausgewirkt. Aber wegen der riesigen Größe und Vielfalt Indiens hat dies sein Wachstum nicht überall unterdrückt bzw. unterdrücken können. Außerdem war das traditionelle System von Lehren in Indien das ‚Gurukula' System, wo der Student bei dem Lehrer wohnt und einen Beruf lernt. Also, das Lernen und die Entwicklung von indischen Systemen von Wissenschaften wie Ayurveda, Astrologie, Astronomie, Yoga usw. wurden unabhängig / selbständig in verschiedenen Orten überall im Land weitergeführt.

 

STANDORTVORTEILE VON KERALA
Ein verhältnismäßig kleines Gebiet an der Südwestspitze Indiens, jetzt Bundesstaat Kerala, wird an seiner Ostseite durch die westlichen Ghats (Gebirge) und an seiner Westseite durch das arabische Meer begrenzt. Diese geographischen Faktoren trennen Kerala von anderen Teilen Indiens und verleihen ihm manche besondere Merkmale wie dreiundvierzig Flüsse, zwei Monsune / viel Regenfall, sehr unterschiedliche Landschaften, wechselnd von sandigen Küstenregionen zu Reisfeldern, hügligen Abhängen und zum Schluss zu hohen Regenwäldern. Zusammen mit einem sehr fruchtbaren Boden ermöglichte dies die Entstehung einer großen Vielfalt von Vegetation/Pflanzen einschließlich medizinischer Bäume, Pflanzen und Kräuter. Möglicherweise half dies Kerala, ein idealer Ort für die Herstellung verschiedener ayurvedischer Medikamente zu werden und somit ein sehr geeigneter Ort für diese natürliche Form von Behandlung.                                                     
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